AppStore-Provision · 30 % Apple-Steuer · Monopol?

Die Marktplätze „AppStore“ von Apple und „Google Play Store“ von Alphabet sind ein mächtiges Instrument. Beide Stores vereinen jeweils mehr als 1 Milliarde Nutzer. Wer seine App dort veröffentlichen will, muss sich an die Regeln bzw. das Hausrecht von Apple bzw. Google halten.

Apps bei Google Play und AppStore veröffentlichen

Google Play Store

Das Veröffentlichen einer App im Google Play Store ist günstig und unkompliziert. Vorausgesetzt wird lediglich ein normaler Google-Account, ein damit verknüpftes Entwickler-Konto sowie eine Kreditkarte. Damit wird die einmalige Gebühr von 25 $ für die Registrierung der App beglichen.

AppStore

Deutlich aufwendiger und teurer ist das Veröffentlichen einer App im AppStore. Neben einer Apple ID wird die aktive Teilnahme am Apple Developer Program und eine D-U-N-S-Nummer vorausgesetzt. Mit einer Kreditkarte wird die Jahresgebühr von 99$ (Privatpersonen) bis 299$ (Unternehmen) beglichen. Genutzt werden müssen das Hilfsmittel iTunes Connect, mehrere Apple-eigene Zertifikate für Ihre App sowie ein Mac-Rechner mit aktiver Internetverbindung.

Die 30 % App-Steuer · Marktplatz-Abwicklung

Wurde man erfolgreich akzeptiert, kann man mit der eigenen App auch Geld verdienen. Die Monetarisierung erfolgt in der Regel durch die Ausspielung von Werbeanzeigen. Sofern man für seine App Geld verlangt bzw. In-App-Käufe anbietet, wird die Zahlungsabwicklung auf den Marktplätzen AppStore und Google Play Store vollständig von Apple bzw. Google abgewickelt. Diese Leistung lassen sich die Unternehmen mit bis zu 30% vergüten. Mittlerweile hat man sich für kleine Entwickler mit einem Umsatz unter 1 Millionen US-Dollar auf 15% vertrösten können.

Nach den Regeln des Marktes stellt dies grundsätzlich auch kein Problem dar: Apple und Google bietet eine Dienstleistung an, die Sie vergütet wissen. App-Entwickler profitieren vom Zugang zu einem Milliarden-Markt und müssen sich nicht selbst um die Zahlungsabwicklung kümmern. Problematischer hingegen wenn das Anbieten von Zahlungsmethoden außerhalb der Stores vertraglich unterbunden wird. Kartellrechtlich drängt sich der Vorwurf der Monopol-Bildung auf.

Marktplatz Monopol Apple · Goldener Käfig

Im Hinblick auf Google kann dahingehend argumentiert werden, dass Apps auf Android auch über alternative Stores wie F-Droid, Huawei AppGallery und Galaxy Store bezogen werden können. Anders hingegen bei Apple. Abseits vom AppStore ist ohne Jail-Break oder anderer Eingriffe eine Installation von Apps über alternative Stores auf offiziellem Weg nicht möglich. Dies führt dazu, dass Abos, die über den AppStore abgewickelt werden, circa 30 % teurer sind. Ein Beispiel: Schließt man eine Mitgliedschaft für Spotify oder Deezer ab, kostet dies im Standardtarif 9,99€ im Monat. Wer über ein iOS-Gerät das Abo abschließt, kann nur zu einem monatlichen Preis von 12,99€ buchen. Die „Apple-Steuer“ wird auf den Preis aufgeschlagen. Ist diese Marktplatz-Gebühr gerechtfertigt oder steht ein Kartellverfahren gegen Apple kurz bevor?

Fazit · „Cut off the middle men!“

Ich drücke Epic Games und Spotify bei ihren kartellrechtlichen Verfahren gegen Apple die Daumen. Wer Monopole verhindern will, sollte sich an den Grundsatz „Cut off the middle men!“ halten. Freiheit stirbt mit Bequemlichkeit. In goldenen Käfigen ist es zwar bequem, aber nicht frei.


LG Mr. Datenschutz – die Adresse für Datenschutz und Freiheit

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