Windows 10 · Datenschutz-Alptraum eingerichtet · 1

Am Wochenende hatte ich die Aufgabe, einen Windows 10 Rechner in Betrieb zu nehmen. Mir wurde nahgelegt, dass Windows 10 auf dem Laptop bliebt. Ich sollte aber in diesem Rahmen etwaige Datenschutzanpassungen vornehmen. Der Einrichtungsvorgang hat mir nochmals den Datenschutz-Alptraum von Windows 10 vor Augen geführt. Wiederholend die zitierte Aussage im Blog-Beitrag Alternativen zu Microsoft Windows · Setzen Sie auf Linux-Distributionen:

„Waren die älteren Windows-Versionen bei der Datensammlung noch vergleichsweise solide, orientiere sich Microsoft nun an Konkurrenten wie Apple, Facebook und Google. So bleibt letztlich nur noch Linux als Alternative, wenn Nutzern der Schutz ihrer Privatsphäre wichtig ist.“
Windows 10: Microsofts Datensammlung sorgt für heftige Kritik (Computerbase.de)

Glücklicherweise konnte man sich zumindest auf die Einrichtung von Dual-Boot einigen. Das bedeutet, dass auf der Festplatte des Rechners zusätzlich zum vorinstallierten Windows 10 eine Linux-Distribution (hier: Ubuntu Linux) installiert wurde, die parallel genutzt werden kann.

Einrichtung von Windows 10

Beim Einschalten des Laptops begrüßt der Sprachassistent Cortana den Nutzer. Diesbezüglich ist es lobenswert, dass in Windows 11 Cortana wahrscheinlich aus dem System fliegen soll.

Hallo ich bin Cortana und ich bin hier, um dich zu unterstützen.

Nachdem man Region, Sprache und Tastatur eingestellt hat, folgt die erste „Anwender-Falle“.

Lassen Sie sich mit einem Netzwerk verbinden.

Wer sich hier mit dem Internet verbindet, wird bei erstmaliger Anmeldung gezwungen sich mit einem Microsoft-Konto anzumelden. Dieses in der Psychologie als Nudging bezeichnete Phänomen, soll Nutzer von der Wahrnehmung der eigenen Rechte auf Privatsphäre abhalten. Hierzu gibt es eine geniale Studie der norwegischen Verbraucherschutzbehörde (PDF, englisch). Deshalb „lügen“ wir an dieser Stelle Microsoft an und klicken in der linken Ecke unten auf „Ich habe kein Internet“. Auf diese Weise kann dennoch ein lokales Nutzer-Konto erstellt werden.

Dass dies nicht die gewünschte Verhaltensweise ist, zeigt die (scheinbar hilfreiche) Antwort:

Es gibt noch mehr zu entdecken, wenn Sie eine Internetverbindung herstellen.

Das Angebot ablehnend muss man nun dem Windows 10-Lizenzvertrag und dem Lizenzvertrag des Computer-Herstellers zustimmen. Die wenigsten werden die Zeit und Lust haben sich dies alles durchzulesen. Die AGB werden schlicht mit „Annehmen“ abgenickt. Keine Alternativen.

Im nächsten Schritt werden Name, Kennwort und Sicherheitsfragen eingegeben. Ein lokales Konto wird erstellt. Danach wird nach weiteren sensiblen Nutzer-Einwilligungen erbeten.

Verwenden Sie ihren Fingerabdruck, um sich schneller und sicherer anzumelden. […] Mehr mit Spracheingaben ausführen. […] Microsoft und Apps den Standort verwenden lassen. […] Mein Gerät suchen. [….] Diagnosedaten an Microsoft senden. […] Freihand und Eingabe verbessern. […] Mithilfe von Diagnosedaten angepasste Erfahrungen erhalten. […] App Werbe-ID verwenden lassen. […] Lassen Sie sich von Cortana helfen, um Dinge zu erledigen.

Diese „Angebote“ werden dankend abgelehnt. Interessant ist der Punkt „Diagnosedaten an Microsoft senden. Hier gibt es kein „Nein“, sondern sinnhaft nur ein „Ja“ oder „Ja, aber…“.

[ ] Erforderliche und optionale Diagnosedaten senden
[…] Erforderliche Diagnosedaten senden

Hat man die Prozesse erfolgreich durchlaufen, teilt Windows mit: Wir bereiten alles für Sie vor.

Fazit: Einrichtung von Windows 10 · Kein Datenschutz

Bereits die Einrichtung von Windows 10 zeigt, dass das Betriebssystem von Microsoft nicht auf Datenschutz ausgelegt ist. Da macOS von Apple und ChromeOS von Google ähnlich agieren, empfiehlt sich der Wechsel zu Linux. Wer auf Windows 10 angewiesen ist, kann zumindest parallel Linux benutzen. Für den Kunden habe ich Ubuntu Linux im Dual-Boot eingerichtet.

Linux-Hardware: Tuxedo Computers

Empfehlenswert ist Linux-Hardware von TUXEDO Computers. Von der Qualität konnte ich mich im Rahmen meiner Test-Reihe überzeugen. Linux läuft aber auf so ziemlich jeden Computer. Hier empfiehlt es sich im Internet schlau zu lesen. Ist die erste psychologische Hürde überwunden, freundet man sich z.B. mit Linux Mint oder einer der vielen anderen Linux-Distributionen schnell an. Lustigerweise muss ich daran denken, dass es kein Windows 9 (englisch: Windows nein) gibt.


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LG Mr. Datenschutz – die Adresse für Datenschutz und Freiheit

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